Während einer gemeinsamen Arbeitszeit („Besuch bei Tante Olga in Dangast“) mit Anatol, Don Lenzen und Eckart Grenzer im Kunstverein Oldenburg vom 14.2. bis 16.2.1975, machten Anatol und Grenzer einen Ausflug nach Dangastermoor in die Gastwirtschaft Theilen. In geselliger Zweisamkeit unterhielten sie sich über die Situation der Kunstakademien und Kunsthochschulen in Deutschland. Auch über den Begriff Kunst darzustellen und zu vermitteln.
Da Joseph Beuys 1973 die „Freie internationale Hochschule für Kreativität“ und interdisziplinäre Forschung gründete, war dies der Anlass der Gespräche. Unter anderem war das Handwerk (Anatol war gelernter Hufschmied, Grenzer Steinbildhauer-Meister) eine Grundlage sich in die Theorie von Joseph Beuys einzubinden. Den Kunstbegriff von Joseph Beuys zu erweitern, mit der praktischen Auseinandersetzung.
Seit Jahren war Anatol mit seinen „Arbeitszeiten“ im Kurhaus Dangast aktiv. Eckart Grenzer aus Oldenburg hatte seit seiner Kindheit eine enge Verbindung zu Dangast.
Zwischen 1907 und 1912 waren dort auch die „Brücke Maler“ tätig.Der Maler Franz Radziwill arbeitete und wohnte dort, sowie der Maler Willy Hinck.
Unter diesen Gegebenheiten kamen Anatol und Grenzer bei dem „Kulturfrühschoppen“ auf die Idee eine Akademie auszurufen. Spontan war ein Name gefunden: „DIE MOORAKADEMIE“.
Es sollte die kreative Neugier bei den Menschen gefördert und geweckt werden. Jeder sollte Lehrer und Schüler zugleich sein, ohne ein festes Gebäude in Anspruch zu nehmen. Ein wiederkehrender Treffpunkt sollte jedoch das alte Kurhaus in Dangast bleiben.
Mit diesem Anspruch fuhren beide am selben Tag nach Oldenburg, in die Räume des Kunstvereins und gaben dort eine Pressekonferenz.
Der damalige Leiter des Kunstvereins Dr.Dr. Ummo Francksen war begeistert von der Idee und man einigte sich auf einen anderen Namen der Akademie. So wurde aus der „Moorakademie“ die „FREIE AKADEMIE OLDENBURG“. Dr. Dr. Ummo Francksen wurde ein häufiger Begleiter der „Freien Aakademie Oldenburg“. Es wurde das Interesse vieler Menschen geweckt, die in Zukunft sich ganz spontan in Dangast trafen um sich dort vielen kulturellen Dingen zu widmen. Aus allen Himmelsrichtungen kamen Menschen zu diesen kulturellen Begegnungen. Es gab viele Möglichkeiten um und im Kurhaus Dangast kreativ tätig zu sein und Geselligkeit zu pflegen. Ein Motto: „Kunst ist Arbeit—-Arbeit ist Kunst, ( auch Feiern ist Kunst).
Einladungen von Kultureinrichtungen aus allen Regionen kamen um dort Arbeitszeiten zu veranstalten. Es konnten allerdings nur immer, aus dem harten Kern, 5 oder 6 Leute mitkommen, die gerade eine gute Idee hatten. Höhepunkt war die Einladung zur documenta 6 in Kassel 1977.
Nach und nach blieben diese kulturellen Begegnungen aus. Viele Menschen gaben diese Idee bis in den heutigen Tag weiter. Enge Freundschaften , wie zwischen Anatol und Grenzer bestehen immer noch.